Semperoper Dresden
Fotos von Ludwig Olah

8. – 15.2.2021

Theaterplatz

Plakatkunstaktion auf dem Theaterplatz

Mit zwei großformatigen Fotos aus wegweisenden Inszenierungen beteiligt sich die Semperoper Dresden an der Plakatkunstaktion. Das erste Fotomotiv zeigt eine Szene aus Arnold Schönbergs Oper »Moses und Aron«, die zum Beginn der Intendanz von Peter Theiler im September 2018 ihre Premiere in der Inszenierung von Calixto Bieito in der Semperoper Dresden erlebte. Das zweite Motiv zeigt eine Szene aus Giacomo Meyerbeers Oper »Les Huguenots/Die Hugenotten« in der Inszenierung von Peter Konwitschny, mit der Peter Theiler das erste Jahr seiner Intendanz im Juni 2019 abschloss. Beiden Szenenfotos sind Zitate aus den jeweiligen Opern zur Seite gestellt, die die Bildaussage eindrücklich unterstützen.

Beide Komponisten waren aufgrund ihrer jüdischen Herkunft massiven antisemitischen Anfeindungen ausgesetzt. Arnold Schönberg sah sich gezwungen 1933 ins Exil zu gehen; Giacomo Meyerbeers wegweisendes Schaffen war Richard Wagner Anlass, seine Hetzschrift »Das Judentum in der Musik« zu verfassen. Beide Komponisten galten während der Zeit des NS als verfemt – und hatten es in den Nachkriegsjahren schwer, wieder zurück auf die Spielpläne der Opernhäuser zu finden.

Das Erinnern und Wiederaufführen dieser Werke ist eine wichtige Auseinandersetzung mit dem Gestern im Heute – und Basis für die Kunst von morgen …

Semperoper Dresden

Arnold Schönberg schrieb seine einzige Oper »Moses und Aron« von 1930 bis 1932. 1933 sah er sich aufgrund der Repressionen durch das NS-Regime gezwungen, zu emigrieren. Fragment geblieben, steht diese Oper wie keine zweite für den Aufbruch ins Neue und Unbekannte, die Frage nach Gott und dem Absoluten sowie für das Scheitern des Menschen.

Semperoper Dresden

Ein traumatisches Ereignis der europäischen Geschichte bringt Giacomo Meyerbeer in »Les Huguenots/Die Hugenotten« 1836 auf die Bühne: Die Ermordung der französischen Protestanten durch die Katholiken in der Bartholomäusnacht des Jahres 1572. Die Oper zeigt, wie religiöse Konflikte eine Gesellschaft immer mehr spalten, bis sie eskalieren und in Gewalt umschlagen, die ein einzelner Mensch nicht mehr aufhalten kann.

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