Das Plakatdreieck des Staatsschauspiels präsentiert auf dem Postplatz zwei großformatige, dokumentarische Aufnahmen des seit 2016 in Deutschland lebenden syrischen Fotografen Hosam Katan (Jg. 1994). Diese zeigen mit beeindruckender Eindringlichkeit die schweren Zerstörungen seiner Heimatstadt Aleppo im Jahr 2015 und wie die Überlebenden in der vom Krieg völlig verwüsteten syrischen Stadt einen neuen Alltag zwischen Ruinen finden müssen. Bilder, die daran erinnern, wie sehr sich Krieg und die durch ihn gerissenen Wunden überall auf der Welt gleichen.

Zu sehen sind einerseits eine weitgehend zerbombte und verbarrikadierte Straße im Viertel Saif al-Dawla in Aleppo. Am 11. Mai 2015, dem Tag der Aufnahme, verläuft mitten durch diese Straße die Frontlinie, sodass ein Ende von der Armee des Machthabers Bashar al-Assad, das andere durch die oppositionellen Truppen kontrolliert wird. Auf der anderen Seite lassen Schulkinder im Stadtviertel Karm-al Jabal am 4. Februar 2015 im Vorfeld des Internationalen Kinderkrebstages zum Zeichen der Solidarität inmitten der ruinösen Wohnhäuser Ballons steigen – ein kurzer Moment der Ablenkung und Hoffnung im Krieg.