Gemeinsam

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Seit der Gründung des Zusammenschlusses im November 2014 hat #WOD WELTOFFENES DRESDEN über 300 Veranstaltungen und gemeinsame Aktionen initiiert, um Zeichen zu setzen für eine offene Gesellschaft, für Toleranz und Solidarität und gegen Angstmacherei und Populismus.

Im Februar 2015 fand mit einem Kulturfestival in 12 Containern erstmals ein gemeinsames Projekt im öffentlichen Stadtraum von Dresden statt. Gemeinsam mit den Menschen in Dresden und künstlerischen Protagonisten aus der lokalen, überregionalen und internationalen Kunst- und Kulturszene feierten die Kultur- und Wissenschaftsinstitutionen den direkten kulturellen und menschlichen Dialog auf der Straße – ein Zeichen für die Zukunft dieser Stadt. Für zehn Tage teilten sich unterschiedliche Akteure mit einem reichhaltigen Programm an Ausstellungen, Konzerten, Lesungen und Sprachunterricht insgesamt 6 Container - am Schlossplatz, am Postplatz und auf der Terrasse am Brühlschen Garten.

Im Februar 2018 wurde diese Form des buchstäblich gemeinsam Auf-die-Straße-Gehens wieder aufgenommen: Wieder luden Kulturinstitutionen anlässlich des Gedenkens an die Kriegszerstörung Dresden im Februar 1945 unter dem Titel "Erinnern & Vergessen" für zehn Tage in den öffentlichen Raum ein: Sechs gelbe Container waren auf dem Theaterplatz, Postplatz, Altmarkt und Neumarkt zu finden – "öffentliche Plätze Dresdens, die historisch oft Schauplätze von Zerstörung und anderen Formen der Feindlichkeit waren", so hieß es in dem gemeinsam veröffentlichten Programm. Ziel des vielfältigen Veranstaltungsprogrammes war es, diese wichtigen Plätze der Stadt als Plätze des bereichernden Dialogs zu erleben und damit "Freiheit, Identitäten und menschliche Annäherungen in Vergangenheit und Gegenwart zu reflektieren".

Nach einem Sommer mit verschiedenen Veranstaltungen im Stadtraum fand das gemeinsame Setzen von Zeichen anlässlich des Dresdner Gedenkens im Februar unter dem Titel "Erinnern & Vergessen" eine neue Form: # WOD ON TOUR war geboren, ein neues gemeinsames und mobiles Ausstellungsformat in einem Bus, der eine Woche lang mit unterschiedlichen kulturellen Veranstaltungsformaten sowie einer mobilen Bibliothek in verschiedenen Dresdner Stadtteilen unterwegs war. Wieder war es das gemeinsame Anliegen, aus Anlass des jährlichen Gedenkens an die Kriegszerstörung Dresdens 1945 gemeinsam mit den Menschen der Dresdner Stadtgesellschaft das Verhältnis von Erinnerung und Geschichte wie auch die mögliche Instrumentalisierung von Erinnerung und Kultur in Bezug, aber auch eigene, persönliche, möglicherweise positive Lebenserfahrungen zu reflektieren und die Stadt als Ort des Zusammenlebens und des Dialogs zu erleben.

Am Samstag, dem 24. August 2019 traten Kulturschaffende aus Dresden gemeinsam mit zahlreichen Initiativen, Einzelpersonen, Vereinen, Kulturschaffenden und Künstler*innen aus ganz Deutschland für eine freie und offene Gesellschaft ein. #WOD – Weltoffenes Dresden lud im Rahmen der Kundgebung zu einem eigenen KulturThemenblock eingeladen, gemeinsam mit Vertreter*innen aus der Bildungsarbeit und Wissenschaft sowie aus verschiedenen Institutionen und Netzwerken in den Bereichen Kunst, Theater, Museen, Musik und der freien Szene. Auf der rollenden Bühne von #WOD – Initiative weltoffenes Dresden waren unter anderem zu sehen und zu hören: Bernadette La Hengst, eine VogueingIntervention, Beiträge von Mitgliedern des Ensembles des Staatsschauspiel Dresden sowie Reden von u. a. Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch in Vertretung des Oberbürgermeisters Hilbert, Carena Schlewitt (HELLERAU Europäisches Zentrum der Künste) und Johann Casimir Eule (Semperoper).

Mit einer fahrenden Ausstellung, thematischen Stadtrundfahrten und einem vielfältigen Programm von Sonderveranstaltungen begab sich #WOD – Weltoffenes Dresden auch im Februar 2020 auf die Straße und in unterschiedliche Stadtteile. Der Gedenkbus „Requiem für die Zukunft” war ein mobiles Projekt zu aktuellen Perspektiven des Gedenkens und der Trauer in Europa anlässlich des 75. Jahrestages der Bombardierung Dresdens und des Kriegsendes 1945. Die fahrende Ausstellung im Gedenkbus bot verschiedene Themen und Hintergründe: Wie das Gedenken an die Kriegszerstörung Dresdens von 1945 bis heute geformt wurde und welchen Einflüssen es unterlag, davon erzählte eine Medienstation von Memorare Pacem e. V. sowie die Videostaffel „Wie Geschichte gemacht wird" von Dresdner Schüler*innen. Aus der Perspektive von Zeitzeug*innen und Nachgeborenen spiegelt der Film „Come Together" (2012) die Entwicklung von Ereignissen und Erfahrungen rund um das Gedenken an den 13. Februar – ein emotionsgeladenes Netz politischer Kräfte vor und nach 1989. Die Aufarbeitung und Fragen des Gedenkens an rassistische Gewalt nach 1989 in Deutschland spiegelte eine Reihe von Videointerviews mit Betroffenen des NSU-Terrors unter dem Titel „Spot The Silence". Der Kurzfilmbeitrag „Unter der Bildfläche" des Filmfestes Dresden reflektierte hingegen die Abbildbarkeit von Erinnerung und Wirklichkeit der NSU-Morde, die NPD und Verschwörungstheorien.

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